INTERNATIONAL
EINBLICKE IN UNSERE HILFSARBEIT
Als Go Network sind wir verknüpft mit hunderten von Gemeinden in der Ukraine und in angrenzenden Ländern , wir kümmern uns sowohl um die Flüchtlinge und helfen hier Unterkünfte und Versorgung vorzubereiten. Wir sind auch direkt vor Ort und garantieren Hilfe die ankommt.
PRESSEBERICHTE
Hier findest du einen ersten ZDF-Beitrag mit einem Interview zu unserer Ukraine-Hilfe.
Hier ist ein zweiter Beitrag, der unter anderem über unsere Arbeit mit den Ukrainern in Schwarzenbach berichtet.
Idea Spektrum ist die größte christliche evangelikale Zeitung in Deutschland (100.000 Leser).
ZUFLUCHT BEI FREUNDEN
Der Krieg in der Ukraine führt auch zu einem Exodus von Christen. Während die russische Armee das Land zerbombt, planen in einem Ort in Oberfranken ukrainische Flüchtlinge und ein deutscher Pastor, wie sie verstreute Christen zusammenhalten können. Romy Schneider hat sie besucht.
Lange haben sie gezögert. Sie lieben ihr Land. Aber als es hieß, russische U-Boote liegen vor der Schwarzmeerküste und Raketen sie in der Nacht weckten, war ihre Flucht aus Odessa entschieden. Doch sie spürten auch: Gott ruft sie ins Ausland, um von dort ihren Landsleuten zu helfen. Das erzählen die ukrainischen Christen nahezu übereinstimmend im Gespräch mit IDEA. Sie gehören zu einer Gruppe von 25 Mitgliedern einer Freikirche aus Odessa, die vor genau einer Woche in Schwarzenbach am Wald (bei Hof) eine Zuflucht fand. Der Ort mit seinen rund 5.000 Einwohnern liegt im „bayerischen Sibirien“, wie die oberfränkische Region genannt wird. Mehrere Familien mit Kindern leben nun in einem Gästehaus auf dem Gelände der Unternehmensgruppe „Revex“. Firmeninhaber ist Gerhard Röttger. Der ??-Jährige ist auch Pastor der „Go Church“, einer Gemeinde im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP). Die Gemeinderäume befinden sich ebenso im „Revex“-Gebäude. Auf dem Parkplatz, wo Mitarbeiter Fahrzeuge behindertengerecht umrüsten, stehen seit Kriegsbeginn Container mit Hilfsgütern. Immer wieder fahren Lkws gen Ukraine. In einer Kleiderkammer sortieren Helfer Sachspenden von Unterwäsche bis Spielzeug. Täglich geben Einwohner, Nachbarn, Gemeindeleute etwas ab. Für weitere Flüchtlinge werden Unterkünfte organisiert.
„Ich weine, wenn ich eure Liebe sehe“
Vor den Fenstern des Gästehauses dämmert es. Eine Amsel verabschiedet mit einem Abendlied den Tag. Drinnen schaffen warmes Licht, holzverkleidete Wände, die knackende Heizung eine gemütliche Atmosphäre. Das Wohnzimmer mit dem roten Ecksofa füllt sich nach und nach mit den neuen Bewohnern. Sie wirken erschöpft. Dagegen kann sich die 7-jährige Kira nicht entscheiden, bei wem sie lieber sitzen möchte. Sie hüpft auf die Couch. Ihre blonden Haare sind zu zwei langen Zöpfen geflochten. „Kira, weißt du, was Krieg ist?“, fragt IDEA. Die Kleine nickt. „Das ist, wenn ein Land das andere haben will. Dann sterben Menschen.“ Angst hätte sie nicht, denn Mama und Papa seien da. Außerdem habe sie hier schon neue Freunde gefunden. Ihre Eltern Anatoli und Dina (beide 46) staunen. Die Kleine hat Leid und Freud prägnant auf den Punkt gebracht. Denn die Welle der Solidarität habe in diesen Kriegszeiten gezeigt, was in den Herzen der Menschen ist, sagte Anatoli. Er ist Co-Pastor einer Pfingstgemeinde in Odessa mit 200 Mitgliedern. Anfangs war er skeptisch. In Deutschland sei alles streng, mit viel Bürokratie, erzählt er. Doch jetzt fühle er sich wie unter Freunden. „Manchmal kann ich meine Tränen nicht zurückhalten, wenn ich eure Liebe sehe.“ Seine Frau Dina neben ihm nickt. Ihr Vater sei Bauer, erzählt sie. Weil jetzt die Zeit der Aussaat ist, will er die Ukraine nicht verlassen. „Auch ihr werdet für eure Hilfe eine große Ernte haben“, sagt sie mit fester Stimme.
Das Netzwerk funktioniert
Als die Bundesregierung kurz vor Kriegsbeginn alle Deutsche aufforderte, die Ukraine zu verlassen, sprach Gerhard Röttger auf einer Konferenz für geistliche Leiter in Odessa. Seit 2015 pflegt er enge Beziehungen zu zumeist freikirchlichen Gemeinden in Ländern, in denen die „Nazis viel Unheil angerichtet haben“, wie er erzählt. Mit rund 1.000 Gemeinden in 25 Ländern stehe er in Kontakt – darunter Moldawien und die Ukraine. Er unterstütze Gemeindegründungen, schule Pastoren und habe so über die Jahre ein Netzwerk aus Pastoren und Gemeindeleitern aufgebaut, erzählt er. „Jetzt zahlt sich das aus.“ Nun schickt die Gemeinde dank der vielen Kontakte gezielt Lkws mit Hilfsgütern gen Ukraine. Mit dem Auto fährt Röttger selbst ukrainische Flüchtlinge nach Deutschland. Doch neben der humanitären Hilfe sorgte er sich auch um die geistliche Versorgung der verstreuten Christen. Wie können sie in der Diaspora seelsorgerlich betreut, ermutigt und im Glauben zugerüstet werden? Deshalb unterstützt er insbesondere geflüchtete Pastoren bei der Vernetzung mit Gemeindemitgliedern. Derzeit richtet die Schwarzenbacher Gemeinde ein Filmstudio ein für Gottesdienste via Internet. Virtuell sollen Christen so miteinander vernetzt bleiben.
Jetzt den Wiederaufbau planen
Einer dieser geflüchteten Pastoren ist der 49-jährige Yan. Auch er lebt mit seiner Frau Valentina (49) und den drei Teenager-Kindern im Holzhaus in Schwarzenbach. Das Display seines Handy auf dem Tisch leuchtet auf. Wieder einmal. Yan entschuldigt sich höflich und geht ran. Er ist Hauptpastor der Odessaer Freikirche. Immer wieder erhält er Hilferufe über das Telefon. Viele Mitglieder seiner Gemeinde sind geflohen in andere Landesteile oder nach Moldawien, wie er erzählt. Aus der Ferne koordiniere er Hilfslieferungen, empfehle Anlaufstellen und bringe Flüchtlinge mit befreundeten Gemeinden zusammen. Man spürt ihm seine Sorge um die Zukunft der Gemeinde Jesu in der Ukraine ab. Keiner weiß, wie lange der Krieg dauert – und wenn er endet, was für ein Land wird seine Heimat dann sein. Gemeinsam mit Anatoli und Röttger will er von Deutschland aus Versorgungsstrukturen für die Zeit danach aufbauen. Egal wie der Krieg ausgeht: „In einem halben Jahr gibt es nichts mehr in Ukraine“, befürchtet Yan. Wie Joseph im Alten Testament müsse man sich auf eine humanitäre Katastrophe vorbereiten. Die Idee ist, landesweit zentrale Verteillager für Hilfsgüter einzurichten. „Bitte helft uns dabei“, appelliert er an die Menschen in Deutschland. „Danke für eure Liebe“.
Ein unerschütterlicher Glaube
Plötzlich herrscht Aufbruchstimmung im Holzhaus. Man entschuldigt sich höflich bei IDEA. Die Gemeinde wolle einen Sondergottesdienst feiern. Anoraks werden übergezogen. Die Gruppe läuft über den Parkplatz ins Gemeindehaus. Dort werden sie mit ihren deutschen Freunden singen, Gott anbeten und im Gebet ihre Sorgen und Ängste vor ihm ausschütten. Trotz der Ungewissheit ist Hoffnung bei diesen Flüchtlingen zu spüren. Zwar besitzen sie nicht mehr als ihre Pässe, etwas Kleidung und ihre Bibeln: Aber den Glauben daran, dass Gott Wunder tun kann, haben sie nicht in der Ukraine zurückgelassen. Denn Gott tut auch in schweren Zeiten Gutes, wie sie mit leuchtenden Augen erzählen.
Romy Schneider
idea Redaktion Bayern
Die Lokale Presse ONetz aus der Oberpfalz hat von der Arbeit aus unserem Campus in Tirschenreuth berichtet.
Hier gelangst du zum Artikel.
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